Netflix betrachtet Piraterie als eine der größten Gefahren für seine Einnahmen. Allerdings ist der Streaming-Anbieter damit keinesfalls allein.
Es ist bekannt: Netflix geht inzwischen gegen das Passwort-Sharing vor. Obendrein häufen sich Meldungen laut denen inzwischen auch gegen per VPN erstellte Konten vorgegangen werden. Etwa wandern einige deutsche Nutzer sozusagen per VPN temporär in z. B. die Türkei aus, um dort ein Netflix-Konto zu erstellen. Denn aufgrund der Währungsumrechnung zahlen sie dann nur einen Bruchteil dessen, was bei einem deutschen Konto anfiele.
2023 haben zusätzlich viele Streaming-Anbieter drastisch die Preise erhöht – Apple TV+ etwa um ca. 40 %. Amazon hat eine indirekte Preiserhöhung für Prime Video durchgesetzt, denn wer das Angebot zu den bisherigen Konditionen weiter benutzen möchte, soll 2,99 Euro im Monat Aufpreis zahlen. Andernfalls werdet ihr als Standard mit Werbung traktiert. Vielleicht keine große Überraschung: Das wird einigen (potenziellen) Kunden zu bunt und sie geben sich stattdessen der Piraterie hin.
In einer vorgeschriebenen Einreichung an die US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) gibt Netflix daher auch an, dass neben konkurrierenden Plattformen die Piraterie eine der größten Gefahren für das Geschäftsmodell des Unternehmens sei. Demnach könnte die Videopiraterie „rasant wachsen“. Allerdings finden sich identische Formulierungen auch in SEC-Einreichungen vieler anderer Plattformen.
Netflix und der Streaming-Boom: Naht das Ende?
Einst hat das Videostreaming als bezahlbare und komfortable Alternative zum linearen Fernsehen begonnen. Inzwischen steigen nicht nur die Preise rasant, auch die Konditionen verschlechtern sich teilweise – siehe die Werbung bei Prime Video. Dazu kommt eine erhebliche Fragmentierung des Marktes, welche für eine Versprengung der Inhalte zu zahlreichen Plattformen wie eben Amazon Prime Video, Disney+, Freevee, Netflix, Paramount+, WOW und mehr geführt hat.